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Asyl: Flüchtlinge helfen beim Runden Tisch aktiv mit

18.10.15 - Soester Anzeiger © Brüggestraße

 

Nur warten bis der Asylantrag entschieden ist. Das ist vielen Flüchtlingen zu wenig. Zusammen mit dem Runden Tisch, hier vertreten durch Uwe Beißner (dritter von links), helfen sie unter anderem bei der Spendenannahme.

Echtrop - Mohammed, Saimir, Kastriot, Andy, Nicola und Bahri wollen sich nicht langweilen, während sie auf die Entscheidung über ihre Asylanträge warten: Sie haben sich freiwillig beim „Runden Tisch“ gemeldet und schleppen vor dem Kasernentor im Akkord: Kisten, Wäschekörbe, prall gefüllte Taschen.

Es ist kalt am Samstagmorgen. Es ist nass. Es nieselt ohne Unterlass. Dennoch ist die Laune prächtig während der regelmäßigen Abgabezeiten für die Kleiderkammer: „Die Hilfsbereitschaft der Leute ist einfach beeindruckend“, sagt Uwe Beißner und baut derweil mit weiteren Helfern ein Behelfszelt auf. Eher eine Ruckzuck-Lösung aus der Schönwetter-Abteilung, aber egal: Hauptsache, man steht nicht den ganzen Vormittag im Regen.

Immer samstags von zehn bis zwölf Uhr am Vormittag nehmen die Aktiven des Runden Tisches Hilfsgüter an: „Die Leute, die hier vorbeikommen, sind nicht alle aus Möhnesee, die kommen auch ganz gezielt von weiter her“, weiß Uwe Beißner mittlerweile: „Für die meisten ist es ganz offenbar wichtig, wenigstens einmal persönlich Guten Tag zu sagen, nicht einfach anonym zu spenden – das ist ein schönes Zeichen, finde ich.“

Dass die Bereitschaft zum Helfen so groß bleibt, das ist die große Hoffnung der Ehrenamtlichen: „Hier werden ja andauernd neue Flüchtlinge ankommen, die mit dem Nötigsten versorgt werden müssen“, unterstreicht Beißner: „Wir brauchen also laufend Hilfe.“

Was wird gebraucht? Auf den Schildern, die der Malteser-Hilfsdienst und der Runde Tisch am Kasernenzaun aufgehängt haben, ist es nachzulesen: Oberbekleidung und Schuhe für jedes Alter, auch Säuglinge und Kleinkinder sind auf der Flucht. Sehr gefragt sind Koffer und Reisetaschen, ebenso tragbare Kindersitze, Kinderbetten für Kinder bis zu etwa zwei Jahren, Bettwäsche, Handtücher, daneben Spielzeug für drinnen und draußen, gerne auch Kuscheltiere, dazu Maltstifte, Bastelutensilien und alles, was für die Kinderspielstube in der Kaserne geeignet ist.

Schränke, große Betten, Fahrräder und Inliner, Geschirr, Fernseher oder Matratzen – das alles darf wegen der Vorschriften für die Notaufnahme nicht angenommen werden, ebenso keine elektrischen Kleingeräte. - brü